top of page

Warum wir keine Schwäche zeigen wollen - und was Führungskräfte tun können


ree

Hand aufs Herz: Wann hast du das letzte Mal zugegeben, dass du etwas nicht weisst? Oder dass du einen Fehler gemacht hast?

Den meisten von uns fällt das extrem schwer. Wir verpacken Unsicherheit lieber in endlose Erklärungen oder schweigen gleich ganz. Aber warum ist das so?

Die Wissenschaft gibt uns darauf klare Antworten und die sind hochrelevant für Führung und Zusammenarbeit.

3 Gründe, warum wir ungern Schwäche zeigen

1. Schutz der Zugehörigkeit Unser Gehirn verknüpft soziale Ablehnung mit Gefahr. Wir Menschen sind Herdentiere. Schon in der Steinzeit hing unser Überleben davon ab, Teil der Gruppe zu sein und zu bleiben. Ablehnung oder Ausschluss fühlen sich für unser Gehirn bis heute wie Gefahr an. Zeigen wir Schwäche, riskieren wir, weniger „dazuzugehören“.

2. Angst um Status und Kompetenz In hierarchischen Strukturen gilt Stärke oft als Erfolgsfaktor. In Teams und Organisationen gibt es Hierarchien - sichtbar und unsichtbar. Und wir fürchten, als inkompetent wahrgenommen zu werden, wenn wir Schwäche zeigen.

3. Kulturelle Prägung Viele von uns sind in einem Umfeld aufgewachsen und grossgeworden, in dem Fehler mit Versagen gleichgesetzt wurden. „Stark sein“ wurde belohnt, „schwach sein“ galt als Makel. Dieses Muster wirkt bis ins Arbeitsleben fort.

Was heisst das für Führungskräfte?

Wenn Menschen sich nicht trauen, Schwäche zu zeigen, leidet die Zusammenarbeit

  • Fragen bleiben ungestellt

  • Probleme werden nicht angesprochen

  • Kreative Ideen verschwinden im Kopf, bevor sie ausgesprochen sind

Psychologische Sicherheit ist der Schlüssel, um diese Muster zu durchbrechen. Und hier bist du als Führungskraft gefragt.

Zwei konkrete Tipps für den Führungsalltag

1. Vorleben statt fordern Teile selbst kleine Unsicherheiten oder Fehler. Sag zum Beispiel in einem Meeting: "Da habe ich mich vertan – lasst uns gemeinsam überlegen, wie wir es besser machen können." So zeigst du, dass Offenheit keine Schwäche ist, sondern Stärke.

2. Neugier trainieren Reagiere auf Beiträge deiner Mitarbeitenden mit Fragen statt Bewertungen. Anstelle von "Das sehe ich anders" könntest du sagen: "Spannender Punkt – kannst du das bitte noch etwas ausführen?" Damit öffnest du den Raum und signalisierst echtes Interesse.

Wir alle kennen sie: die alte Angst, dass uns Schwäche etwas kosten könnte. Doch genau hier beginnt Veränderung – bei uns selbst.

Kommentare

Mit 0 von 5 Sternen bewertet.
Noch keine Ratings

Rating hinzufügen
bottom of page